Moleskine Notizbuch - Ein Klassiker für den Ideenreichtum

Titelbild Moleskine Notizbuch - Ein Klassiker für den Ideenreichtum
von Philipp Steiner
Kaum ein Notizbuch hat sich derart zum legendären Designstück entwickelt wie das italienische Moleskine. Nur, was hat der Name mit dem englischen Maulwurf gemein? Wir wollten es genauer wissen und stellen bei dieser Gelegenheit einige der unzähligen Varianten an Notizbüchern und Agenden vor. 


“Le vrai Moleskine n’est plus”

Moleskine Notizbüchern wird nachgesagt, dass sich bereits die grossen Vordenker, Schriftsteller und Künstler des letzten Jahrhunderts ihrer bemächtigt hatten, um ihre flüchtigen Gedanken, Ideen und Bilder auf Papier festzuhalten. Die eleganten Ledereinbände im Taschenformat haben sich etabliert, besitzen einen sehr guten Ruf und zählen als Designstücke zum Inventar einer manchen kreativen Persönlichkeit. Als Markenprodukt sind die Notizbücher in jeder Papeterie oder Buchhandlung mit Rang und Namen ausgestellt. Wir wollten genauer wissen, ob hinter den legendären Notizhilfen tatsächlich Grössen wie Pablo Picasso, Vincent Van Gogh oder Ernest Hemingway stecken.


Der Name Moleskine ist ursprünglich ein künstlicher Markenname und wurde vom englischen Schriftsteller Bruce Chatwin in seinem Roman Traumpfade ins Leben gerufen. Darin trifft sein Protagonist in Frankreich auf einen sterbenden Buchbinder, mit dem auch die traditionsreiche Kunst der Moleskine-Notizbücher erlischt. “Le vrai Moleskine n’est plus” - Das wahre Moleskine gibt es nicht mehr, beklagt daraufhin der Besucher.




Diverse Moleskine Notizbücher


Mailändische Verlagskunst

Von dieser Geschichte inspiriert belebte der Mailänder Verlag Modo&Modo die klassischen Notizbücher wieder und orientierte sich dabei an Form und Material der üblichen Schreibunterlagen des 19. Jahrhunderts. Moleskine (mit e!) ist seit 1997 ein markenrechtlich geschützter Begriff.


Aus dieser reichen Geschichte fabrizierten die italienischen Gründer wahrlich Stoff, aus dem Legenden gemacht werden (können…). Die Notizbücher gibt’s in mehr Varianten, als Nadeln am Tannenbaum zu finden sind. Limitierte Sondereditionen (Harry Potter, Game of Thrones, Der Hobbit) bereichern regelmässig das Sortiment. Darüber hinaus sind Stifte, Tragtaschen, Apps und eine digitale Zeichenhilfe erhältlich. 


Übrigens ist es ein Vergnügen in die Marke Moleskine einzutauchen. Die offiziellen YouTube-Videos bleiben einem Stop-Motion Picture Effekt treu, die einer Wes Anderson-Produktion würdig sind. Es lohnt sich einen Blick ins Onlinemagazin “Fold” zu werfen, bei dem die Marke künstlerische Trouvaillen sammelt. Und beim nächsten Aufenthalt in Mailand stolperst du vielleicht auch in das Moleskine Café.



Fun Fact: Wo liegt der Maulwurf begraben?

Moleskine - Wo liegt der Maulwurf begraben?

Woher stammt eigentlich der geschwungene Markenname, Moleskine? Dieser ist eine französische Abwandlung aus dem englischen “moleskin”. “Mole” ist der Maulwurf und “skin” die Haut. Für den edlen Einband wurde doch nicht etwa einem blinden Nager das Fell über die Ohren gezogen! Keine Sorge, denn dabei handelt es sich um eine englische Stoffart, aka englisches Leder. Dieses besonders strapazierfähige Baumwollgewebe wurde früher häufig als Umschlagmaterial von Notizbüchern verwendet. 


Bei der richtigen Aussprache von Moleskine spalten sich hingegen die Geister. Bewegt man sich via YouTube eher im englischsprachigen Bereich so ist deutlich der Maulwurfpelz herauszuhören. Ich orientiere mich hingegen an der eleganten französischen/italienischen Aussprache mit abgerundeten E am Ende. Schliesslich hat das Unternehmen mailändischen Ursprung und liess sich von einer fiktiven, französischen Buchbinderei inspirieren.

Das letzte Wort dazu überlasse ich Dir selbst, denn Moleskine ist ein Markenname ohne spezifische nationale Identität und besitzt keine offizielle Aussprache




Notizbücher

Kommen wir zum Kern der Marke Moleskine. Notizbücher haben das Unternehmen erfolgreich gemacht und bilden auch heute noch das Rückgrat seines Produktsortiments. Erhältlich sind diese in unzähligen Facetten: Vom klassischen A5 Hardcover Ledereinband mit blanken Seiten bis zum liebevoll ausgearbeiteten Gärtnerjournal. Zweifelsfrei haben die Bücher jedoch ihren Preis und bieten unter Kennern einen kontroversen Diskussionspunkt. 

Ich selbst bin überzeugter Moleskine Krizzler und greife gerne zum handlichen Kartonnotizbuch im A6 Format. Denn wenn ich überhaupt noch manuell Notizen machen möchte, dann gerne mit Schirm, Charme und Moleskine.


Damit Du dir ein genaueres Bild von der Produktdiversität von Moleskine machen kannst, habe ich einige aussergewöhnlichere Varianten unter die Lupe genommen.



Mein Favorit. Schlicht, handlich und robust. Das Moleskine Notizheft Cahier Pocket A6 passt in die Westentasche und ist dank Blankoseiten überaus vielseitig. In diversen Farben und Grössen erhältlich,kommt es mit blanko, linierten, gepunkteten oder karierten Seiten daher. Ab der Mitte sind die Seiten gestanzt und lassen sich einfach herauslösen. Ohne Gummiband jedoch etwas flattrig, was bei geringer Seitenzahl glücklicherweise nicht sehr ins Gewicht fällt. 5 von 5 Maulwürfe.

Moleskine Notizheft Cahier Pocket A6 Front
Moleskine Notizheft Cahier Pocket A6 offen


Von der Form her der eigentliche Klassiker. Im Format A5 mit schwarzem (Kunst-)Lederbezug und Gummiband. Schwer genug um in Orkanböen Musik zu machen und in jeder Tasche gut geschützt. Und hier fängt auch die Besonderheit an, denn diese Version der Produktlinie “Kollektion Art” ist mit Notenlinien versehen. Für alle Notenkundigen eine besonders praktische Hilfe, wenn die Komposition schnell den Weg aufs Blatt finden muss. Der eingesteckte Musikmassstab und die rückseitig bedruckte Papierschlaufe bieten zudem eine nette Überraschung.

Moleskine Notizbuch Kreativ Musik Hard Cover A5 Front